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Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung

Safer Nightlife: Instrumente der Früherkennung und Frühintervention

Kurzbeschrieb Der Nightlife-Fragebogen, der kombiniert mit einem Drug Checking oder freiwillig an Infoständen an Partys gesamtschweizerisch Anwendung findet, dient der Datengewinnung von Konsumverhalten von Freizeitdrogenkonsumierenden.
Projektleitung Michael Schaub
Dauer 01.2013 – 12.2014
Förderung durch / Auftraggeber Bundesamt für Gesundheit (BAG)
Kooperationspartner Safer Nightlife Swiss, Infodrog

Ausgangslage

Der problematische Konsum von sogenannten Freizeitdrogen (synthetische Partydrogen, Kokain, Cannabis, Alkohol, GHB, neue Substanzen) unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist längst kein Randphänomen mehr und stellt Herausforderungen an Prävention, Therapie und Schadenminderung. Es gibt zwar erste lokale Bemühungen zur Früherkennung des problematischen Konsums im Partysetting (Drug Checking und andere aufsuchende Projekte im Bereich Nightlife), die Verbindung zur Frühintervention wird jedoch noch kaum gelebt.

Zielsetzung

Im Rahmen der neuen Projektvereinbarung „Früherkennung und Frühintervention (F+F) Freizeit“ ist die Entwicklung eines Instrumentariums zur Frühintervention im Nightlife-Bereich als ein zentraler Meilenstein vorgesehen. Dieses Instrumentarium baut auf den bestehenden Fragebogen und den Leitfaden Nightlife auf. Eine von Infodrog geführte und koordinierte Begleitgruppe „F+F Nightlife“ mit Vertreter/innen von aufsuchenden Nightlife-Projekten aller Sprachregionen wurde gebildet. Die Entwicklung und die Verbreitung praktikabler Instrumente zur Frühintervention, sowie die Nutzbarmachung und Nutzung der mittels Fragebogen gesammelten Daten sind vorrangige Ziele dieser Begleitgruppe. Besonderes Augenmerk wird auf die nationale Verbreitung, die Mehrsprachigkeit (D, F, I) sowie auf die flexible Anwendung der Instrumente (elektronische Versionen, modularer Aufbau) gelegt. Grundsätzlich erfolgt eine jährliche Auswertung des Fragebogens durch das ISGF und ein zusammenfassender Schlussbericht des Projekts über die Jahre 2012 – 2014.

Methodik

Seit Anfang 2012 wird der Fragebogen Nightlife nicht nur lokal, sondern in allen Sprachregionen der Schweiz von in diesem Bereich spezialisierten Institutionen für Kurzberatungen eingesetzt. Die Beratungsinterviews fanden sowohl im Partykontext als auch im ambulanten Beratungssetting, im Drogeninformationszentrum Zürich (DIZ), statt. Es wird unterschieden zwischen dem Ausfüllen des Fragebogens an einem Informationstand und dem obligatorischen Ausfüllen des Fragebogens im Rahmen eines Drug Checkings. In beiden Fällen erfolgte die Datenerhebung in Verbindung mit einem kurzen Beratungsgespräch. Der Fragebogen beinhaltet neben soziodemografischen Variablen (Alter, Geschlecht, Ausbildung, aktuelle berufliche Tätigkeit) eine detaillierte Messung des Konsums verschiedenster psychoaktiver Substanzen (legale und illegale Drogen, psychoaktive Medikamente sowie neue synthetische Substanzen). Lebenszeit-, Jahres- und Monatsprävalenz, Frequenz des Konsums im vergangenen Monat, Alter bei Erstkonsum sowie Mischkonsum während einer typischen Partynacht werden erfasst.

Bedeutung

Es handelt sich um eine selektive Feldbefragung mit explorativem Charakter, welche ein hoch aufgelöstes Bild des Konsum- und Risikoverhaltens der Personen ermöglicht, die von Angeboten der Partydrogenprävention, Schadenminderung und Drug Checking in der Schweiz erreicht werden. Das Ziel des Fragebogens, welcher bei jedem Drug Checking ausgefüllt werden muss, besteht darin, Daten zum Konsumverhalten und den Konsumeinstellungen einer bislang wenig erforschten Population zu erhalten. Die vorgenommene Überarbeitung des Fragebogens soll zu einer Verbesserung des Informationsgewinnes beitragen und orientiert sich an den aktuellen Bedürfnissen und Gepflogenheiten der Konsumierenden.

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