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Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung

Queer Quit Nachfolgestudie

Kurzbeschrieb Queer Quit Nachfolgestudie: Anpassung und Verbreitung des Rauchstopp-Programms, Sensibilisierung der homosexuellen Bevölkerung, Ermittlung von Erfolgs- und Risikofaktoren für HIV-positive Teilnehmer und Integration in die Regelversorgung
Projektleitung Michael Schaub
Dauer 01.2012 – 12.2014
Förderung durch / Auftraggeber Tabakpräventionsfonds (TPF)
Kooperationspartner Checkpoint Zürich, Checkpoint Genève

Ausgangslage

Die Prävalenz des Rauchens in der schwulen Bevölkerung ist deutlich höher als in heterosexuellen männlichen Vergleichsgruppen. Viele schwule Männer haben schon diverse erfolglose Rauchstopp-Versuche hinter sich, wären aber zu einem hohen Anteil zum Rauchstopp bereit und haben eine starke Präferenz für spezifische auf sie zugeschnittene Rauchstopp-Interventionen. Deshalb wurde in Zürich ein aus England stammendes Programm kulturell und sprachlich adaptiert und in einer ersten Studie bei 70 Männern angewandt. Dabei wurde trotz verschiedentlicher psychischen und physischen Vorbelastungen eine beachtliche Tabakabstinenzrate von 28.6% nach 6 Monaten erreicht.

Zielsetzung

Einerseits soll eine Sensibilisierung bei der Schwulen Bevölkerung über Möglichkeiten der Verhaltens- und der Verhältnisprävention erreicht werden. Bei rauchenden und insbesondere HIV-positiven schwulen Männern soll die Bereitschaft zur Rauchentwöhnung ansteigen. Das Bewusstsein bei schwulen Männern mit oder ohne HIV-Infektion zu den gesundheitlichen Risiken durch Tabakrauchen soll erhöht werden.

Methodik

Die Projektumsetzung erfolgt durch Mitglieder der Zielgruppe selbst, die mit deren Lebenswelten, Verkehrs- und Lernformen vertraut und in dieser breit vernetzt sind. Der Zugang zur Zielgruppe erfolgt beziehungsgeleitet hauptsächlich unter Nutzung von Kontakten zu Schlüsselpersonen von Vereinen und Gruppierungen, aber auch von Fachstellen und Medien der homosexuellen Community. Die Sensibilisierung der Schwulen Bevölkerung erfolgt im Setting von deren Vereinen und Organisationen durch spezifische Informationsveranstaltungen, welche gleichzeitig der Rekrutierung von Kursteilnehmern dienen. Andererseits sollen bestehende Netzwerke, Organisationen und Institutionen der HIV/AIDS-Prävention für die Rekrutierung genutzt werden. Die Rauchstopp-Kurse selbst werden in verschiedenen Städten der deutschen und französischen Schweiz angeboten und basierend auf dem adaptierten Rauchstopp-Programm durchgeführt. Weiter werden Evaluationserhebungen für die Ermittlung von Erfolgsfaktoren und Risiken sowie möglichen für die langfristige Rauchabstinenz relevante Prädiktoren und Moderatoren insbesondere für HIV-positive Personen aus den Kursen ermittelt.

Bedeutung

Mit diesem Projekt wird in verschiedenen Sprachregionen der Schweiz in der Schwulen Bevölkerung auf die gesundheitlichen Risiken des Rauchens sensibilisiert und erstmals ein zielgruppenspezifisches effektives Angebot zum Rauchstopp breit angeboten. Dadurch kann die durch das Tabakrauchen entstehende gesundheitliche Belastung, die bei HIV-positiven zudem um ein Vielfaches erhöht ist, massgeblich reduziert und einen wichtiger Beitrag zur Verbesserung der gesundheitlichen Lage schwuler Männer geleistet werden. Zudem soll die langfristige Integration in die Regelversorgung des Rauchstopp-Programms während des Projektverlaufs erreicht werden. Durch die Ermittlung von Erfolgsfaktoren und Risiken sowie mögliche für die langfristige Rauchabstinenz relevante Prädiktoren und Moderatoren können neue Erkenntnisse gerade für die Rauchentwöhnung von HIV-positiven schwulen Männern gewonnen werden, die aus Sicht der nationalen und internationalen Tabak- und HIV/Aids-Prävention von hoher Relevanz sind.

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